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Fall "Hüfte": Eingebrochene Hüftkopfnekrose

22.03.2021

Problem:
Eingebrochene Hüftkopfnekrose

Lösung:
Hüftprothese (Hüft-TEP)

Anamnese:
- 52-jährige Patientin
- Z.n. Hüft-TEP links bei Hüftkopfnekrose
- Seit 9 Monaten zunehmende Schmerzen auch im rechten Hüftgelenk
- Schmerzen im Sitzen und bei Belastung
- Schmerzfreie Gehstrecke auf ca. 1-2 Kilometer reduziert
- Bei Bedarf werden Analgetika eingenommen

Diagnostik:
- Konventionelles Röntgen vom tiefen Becken zeigt noch weitgehend intakten Gelenkspalt; jedoch zeigen sich Unregelmäßigkeiten im Hüftkopf als Hinweis für eine Hüftkopfnekrose rechts 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

Überlegungen:

- Da die Beschwerden der Patientin für den noch gut erhaltenen Gelenkspalt untypisch stark waren, veranlassten wir eine Diagnostik. Wir leiteten eine MRT-Diagnostik in die Wege, um abzuklären, ob sich der Verdacht der Hüftkopfnekrose bestätigt. Entscheidend für uns als behandelnde Ärzte sowie letztendlich für die Patientin war die Frage, ob die Hüftkopfnekrose eingebrochen ist, da dies entscheidend ist für die weitere Behandlung (Gelenkerhalt (Anbohrung) vs. künstlichem Gelenk (Prothese)). Die Auffassung der go:h-Ärzte ist es, möglichst das eigene Gelenk so lang wie möglich zu erhalten und die alle Optionen in Betracht zu ziehen.

- Im MRT zeigt sich ein Einbruch der Gelenkfläche. Dieser Befund erklärt somit die starken Beschwerden der Patientin. Bedingt durch den Einbruch der Gelenkfläche macht ein Gelenkerhalt keinen Sinn, sodass wir in der Implantation einer Hüftprothese rechts die für die Patientin sinnvollste Option zur kurzfristigen Verbesserung der Beschwerden und Funktion sehen. Ferner sollte diese Behandlung auch langfristig die Beschwerden nehmen. Gemäß der Studienlage haben 90% der Patienten 15-20 Jahre nach Hüft-TEP ihr künstliches Hüftgelenk noch ohne einen weiteren operativen Eingriff am operierten Hüftgelenk erfahren zu haben. Durch die Weiterentwicklung der Gleitpaarung besteht die Hoffnung, dass die Standzeit der Prothesen noch weiter verbessert hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Therapie:
- Implantation einer Hüft-Prothese rechts über einen minimal-invasiven Zugang 
- Mobilisation zum Bad am 1. postoperativen Tag unter physiotherapeutischer Anleitung
- Treppensteigen am 3. postoperativen Tag
- Entlassung am 5. Postoperativen Tag in die stationäre Anschlussheilbehandlung

 

 

 

 

 

 

 

 

 Verlauf:

- 8 Wochen nach Hüft-TEP ist die Patientin ohne Gehhilfen mobil und schmerzfrei                                                        (Zitat Patientin: „Vor der Operation war alle beschwerlich. Jetzt ist alles easy.")
- Arbeitsfähigkeit besteht wieder
- Sportliche Aktivitäten werden langsam gesteigert
- Postoperative Röntgenkontrolle zeigt regelrechte Stellungsverhältnisse ohne Hinweis für eine Lockerung oder knöcherne Verletzung
- Video mit Gangbild nach 8 Wochen nach Hüft-TEP

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit:
- Durch die Operation konnte zeitnah eine Beschwerdelinderung und deutliche Verbesserung der Alltagsfähigkeit erreicht werden.
- Langfristige Studien belegen, dass 15-20 Jahre nach Hüftprothese in > 90% der Fälle kein weiterer Eingriff am Hüftgelenk erforderlich ist. Somit ist für die Patientin eine langfristige Lösung gegeben.

 

 

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