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Implantation eines künstlichen Hüftgelenks – warum ist minimal-invasives Vorgehen so wichtig?

Die klassische Implantation eines künstlichen Hüftgelenks ist mittlerweile ein etabliertes verfahren, was von vielen Kliniken angeboten wird. Jedoch spielt der operative Zugang zum Hüftgelenk eine entscheidende Rolle bezüglich der schnellen Genesung und des Erreichens einer hervorragenden Gelenksfunktion. Dank der minimal-invasiven und somit weichteilschonenden OP-Technik verbessert sich das funktionelle Ergebnis nach der OP entscheidend.

 

Herkömmliche Zugänge zum Hüftgelenk gehen durch die seitliche oder hintere Gesäßmuskulatur. Hierfür muss die Muskulatur mehr oder weniger abgelöst werden, um sie am Ende der Operation wieder zu befestigen. Einerseits besteht so das Risiko, dass diese abgelösten Muskelanteile nicht wieder anwachsen und sich zurückbilden (atrophieren). Diese kann zu Kraftlosigkeit und Gangstörungen führen. Andererseits erhöht sich durch diesen eher nicht-schonenden Zugang das Risiko einer späteren Luxation des Gelenks.

 

 

 

Abbildung: Querschnitt vom Becken / linken Hüftgelenk mit Darstellung vom Hüftkopf und Schenkelhals sowie den umgebenden Muskeln. Eingezeichnet sind die verschiedenen Zugänge. Orange markiert die minimal-invasiven, muskelschonenden Zugängen (ALMIS und AMIS).

 

 

Bei der Implantation einer Hüftprothese über einen minimal invasiven Zugang, so wie er standardmäßig durch uns verwendet wird, wird eine natürlich vorhandene Muskellücke auf dem Weg zum Hüftgelenk genutzt. Die Muskulatur wird somit nicht abgelöst, sondern nur sanft zur Seite gehalten. Durch den minimal-invasiven Zugang wird allerdings nicht nur die Muskulatur, sondern auch die umliegenden Weichteile und Nerven geschont. Diese Operationstechnik führt im Normalfall zu einem geringeren Blutverlust, einer schnelleren Genesung und einer schnelleren Re-Integration in den Alltag. Das Hüftgelenk wird auf diese Weise weniger destabilisiert. Dieses hat kurz- aber auch langfristige Vorteile für das Alltagsleben und auch für sportliche Aktivitäten.

 

Die Vorteile des von uns verwendeten antero-lateralen minimal-invasiven Zugangs (ALMIS-Zugang) liegen in:
- der weichteilschonenden Operation mit Schonung von Muskel, Sehnen, Gefäßen und Nerven
- Option der Erweiterung des Zugangs bei schwierigen anatomischen Verhältnissen oder Revisionseingriffen
- durch eine geringere Destabilisierung  Reduzierung des Risikos eines Ausrenkens des Hüftgelenks (Hüft-TEP-Luxation)
- Durch die weichteilschonende Operation ist der postoperative Schmerz normalerweise geringer, sodass der postoperative Schmerzmittelbedarf reduziert werden kann
- Geringerer Blutverlust
- Kleinere Hautinzision
- Schnellere Wundheilung
- Schnellere Mobilisation und Selbständigkeit
- Kürzerer stationärer Aufenthalt
- Vermeidung einer Muskelschädigung und somit Vermeidung einer postoperativen Gangstörung
- Kürzere Rehabilitationsphase mit schnellerer Re-Integration ins Alltagsleben

 

Entscheidend ist allerdings, dass der Operateur und das gesamte Operationsteam die Operationstechnik und -abläufe beherrschten, denn nur auf diese Weise können Komplikationen und Fehlpositionierungen von Prothesenkomponenten vermieden werden.

 

Durch die Spezialisierung in der go:h führt jeder Operateur auf seinem Spezialgebiet mehrere Hundert Operationen pro Jahr durch. Hierdurch sind die Operationsabläufe standardisiert und die Prozesse optimiert, sodass im Regelfall eine Hüftprothesenimplantation nach 45-50 Minuten beendet ist. Dieses bietet eine optimale Sicherheit für den Patienten und alle Voraussetzungen für ein hervorragendes Ergebnis nach der OP. Bitte machen Sie gerne einen Termin in unserer Sprechstunde und lassen sich beraten.